Frauen im Handwerk: Was macht die PLW-Siegerin Raumausstattung aus 2021?

Am 28. April findet wieder der Girls‘ Day statt, der Mädchen und junge Frauen dazu motivieren soll, handwerkliche, technische oder auch naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Mehr als 130 Ausbildungsberufen im Handwerk bieten hierfür vielfältige Karrierechancen und Entwicklungsperspektiven. Einer davon ist das Raumausstattungs-Handwerk, für das sich immer mehr Frauen begeistern. Ob als Unternehmerin, Meisterin, angestellte Raumausstatterin, als Gesellin oder Auszubildende – Frauen tragen in allen Bereichen zum Erfolg von Handwerksbetrieben bei. Auch Karin Keßler, die PLW-Siegerin Raumausstattung aus dem Jahr 2021, lässt das Handwerk nicht mehr los. Wir waren neugierig und haben nachgefragt, was sie aktuell macht und was sich seit dem PLW für Sie verändert hat.

Arbeitsfoto von Karin Keßler (Foto: privat)


Bis Ende Februar 2022 war ich als Gesellin in meinem Ausbildungsbetrieb, Dirala. Blankeneser Werkstätten GmbH, angestellt. Dort waren meine Aufgaben hauptsächlich klassisches und modernes Polstern oder Dekorationen nähen. Nebenbei war ich in der Segelmacherei Elbesegel in Wedel als Aushilfe tätig. Dort habe ich vor allem Segel und Persenninge repariert. 

Im März begann ich in einer Polsterei in der Nähe von Kiel zu arbeiten, in welcher hauptsächlich Bootsmatratzen hergestellt werden. Dort war ich nur einen knappen Monat, da sich eine neue Möglichkeit aufgetan hat. Durch meine Arbeit beim Segelmacher und ein bisschen Glück, konnte ich ab April in Pinneberg bei Kersten Qualitätsmatratzen & Polsterei als Raumausstatterin angefangen. Ich bin gespannt, was ich dort alles lernen werde. Da sich die Polsterei auf Boots- und Wohnmobilpolster spezialisiert hat und somit einen ganz anderen Bereich abdeckt als mein Ausbildungsbetrieb. Dies war auch der Grund für den Betriebswechsel – ich möchte gerne andere Bereiche des sehr vielfältigen Raumausstatter-Handwerks kennenlernen.

Meinen Nebenjob in der Segelmacherei behalte ich – jeden Freitag werde ich dort, die über die Woche angefallenen Reparaturen bearbeiten. 

Ab Mitte Februar 2023 gehe ich für ein halbes Jahr nach Dresden an die Meisterschule, um die Teile I & II und somit den Meister abzuschließen. Danach ist noch alles offen – ob ich mich selbstständig mache oder wieder als angestellte Raumausstatterin arbeiten werde, entscheide ich spontan. Es wird sich in den nächsten anderthalb Jahren mit Sicherheit etwas ergeben. 

Da fällt mir noch ein: Am 25.04. findet auch noch ein Senatsempfang zur Ehrung der Hamburger Bundessieger:innen im Hamburger Rathaus statt – eine Veranstaltung, an der man wohl nur einmal im Leben teilnehmen kann und auf die ich mich sehr freue. Außerdem freue ich mich auf jeden Fall auch auf einen segelreichen, warmen Sommer bevor es dann in knapp 10 Monaten gut erholt ans Lernen für den Meister geht.