Editorial
Liebe Mitglieder, die Nachricht hat die Runde gemacht, 12 Gewerke darunter der Raumausstatter sollen in die Meisterpflicht zurückgeführt werden. Die Politik hat sich schwer getan, aber schlussendlich ist sie unseren Argumenten gefolgt. Natürlich hat diese Nachricht zuerst einmal Freude ausgelöst. Monatelange Arbeit, Argumente sammeln, Texte verfassen, Erläuterungen schreiben, Anhörungen im Bundeswirtschaftsministerium überstehen bis hin zu den vielen Gesprächen, die der Vorstand und ich geführt haben, sind erfolgreich gewesen. Nicht zu vergessenen, ein Dank an die zahlreichen Unterstützer, angefangen von den Obermeistern, die mit Ihren Abgeordneten vor Ort gesprochen und geschrieben haben, bis hin zu Tarifpartner und Fachpresse. Und wieder hat sich gezeigt, dass nur Geschlossenheit zum Ziel führt. Denn es war kein einzelner Betrieb, keine einzelne Innung oder Verein, der das Handwerk hat vertreten können. Der Bundesfachverband hat das Raumausstatterhandwerk zurückgeführt. In all der Freude muss allerdings gemahnt werden. Noch ist das Gesetz nicht im Bundesrat verabschiedet. Gleichzeitig muss die Frage erlaubt sein: Was kommt danach? Die Politik hat hohe Erwartungen an diese Entscheidung geknüpft. Was tun wir zukünftig im Bereich Ausbildung? Zeigen die Betriebe Bereitschaft wieder mehr auszubilden? Wie kann das Handwerk als Ausbilder attraktiver für die jungen Menschen werden? Wie kann die Qualität der Ausbildung steigen? Wie können Ausbildungsbetriebe, Berufs- und Meisterschulen sich für die Zukunft aufstellen? Fragen, die nicht von ungefähr kommen. Wie lauten unsere Antworten? Der Zentralverband wird sich auch damit in seiner nächsten Mitgliederversammlung im Oktober ausführlich befassen müssen. Der erste Schritt in die Zukunft ist getan. Jetzt heißt es erneut Geschlossenheit zeigen, um diese zu gestalten. Ihre Heike Fritsche |